Zelt und Camping Ausrüstung

Vor jedem Camping-Urlaub steht die Überprüfung des Equipments. Ist das Zelt noch nutzbar, sind die Teile vollständig? Wenn es der erste Camping-Urlaub ist oder der letzte Zelt-Urlaub längere Zeit zurückliegt, kann die Anschaffung eines neuen Zelts notwendig sein.

Doch welche Zeltarten gibt es? Welches Zelt ist für den Urlaub passend? Wie viel Geld muss in ein Zelt investiert werden? Welche Größe soll es sein? An dieser Stelle folgt ein kurzer Überblick über die verschiedenen Varianten.

Aufbau und Platzwahl

Für alle Zeltarten gilt: Suchen Sie sich für den Aufbau eine trockene und ebene Fläche aus. Vermeiden Sie unbedingt Senken! Werden Sie von einem Regenschauer überrascht, sammelt sich hier das Wasser und sie werden schnell Opfer Ihrer unbedachten Entscheidung. Ideal ist ein leicht erhöhter Standort. Der Eingang sollte möglichst nach Osten ausgerichtet sein – nicht nur weil in dieser Richtung die Sonne aufgeht, sondern weil starker Wind meist aus westlicher Richtung weht. Bestimmte Zeltarten sind anfällig bei bestimmten Windrichtunen – achten Sie beispielsweise beim Tunnelzelt darauf, dass es nicht quer zur Windrichtung steht. Um das Zelt herum sollte mindestens einen Meter Freiraum sein, um Schnüre spannen zu können und Stolpergefahr bei Dunkelheit zu minimieren.

Material

Die Außenhaut moderner Zelte ist entweder aus Nylon oder aus Polyester gearbeitet. Dabei handelt es sich um ein primäres Qualitätsmerkmal – denn der einzige Vorteil von Polyester ist der geringere Preis.

Camping im Kuppelzelt direkt an der Wasserlinie - im Nordosten des Peloponnes
Camping im Kuppelzelt direkt an der Wasserlinie

Polyester ist wenig UV-beständig, schon nach kurzer Zeit intensiver Sonnenbestrahlung wird eine Polyester-Außenhaut spröde und rissig.

Nylon ist wesentlich beständiger, aber eben teurer in Herstellung und Verarbeitung. Die Nylon-Außenhaut wird üblicherweise beidseitig mit Silikon beschichtet, was die Lebensdauer und Beständigkeit nochmals erhöht.

Anderes Material, wie Baumwoll-Leinen oder gar Leder wird auf Grund des hohen Eigengewichts nur noch in Ausnahmefällen verwendet – etwa wenn es um die Rekonstruktion historischer Zelte für Wikinger- oder Mittelalterfeste geht.

Tipizelt / Kegelzelt

Das Kegelzelt ist wohl die ursprünglichste Art von Zelt. Der typischen Spitzform von Indianerzelten nachempfunden, kommt es im Original ohne jegliches Plastik oder Metall aus, ist gleichsam sehr stabil gegen Wind und Wetter. Das Tipi der Prärie-Indianer wurde mit einer leichten Neigung aufgebaut, die Zeltspitze befand sich somit nicht direkt über der Mitte der Grundfläche. Dabei entstand eine flache und eine steile Zeltseite. Die steile Seite wurde gegen die Windrichtung gestellt, da sie die höchste Stabilität aufwies und recht einfach durch zusätzliche Isolierschichten gegen äußere Kälte zu schützen war. An der flachen Seite befand sich der Eingang. Auch sorgte diese Bauweise für bestmöglichen Rauchabzug und Luftzirkulation.

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Die moderne Interpretation des Tipi greift die typische Kegelform auf, die verwendeten Materialien sind jedoch zumeist nicht mehr natürlichen Ursprungs. Dennoch: Das Kegelzelt hat die typische Form und wird von jung und alt als ‘das Zelt schlechthin’ anerkannt.

Die Vorteile des Kegelzelt für den Urlaub:

  • Besteht aus nur wenigen Einzelteilen
  • Schneller Aufbau
  • Große Grundfläche

Die Nachteile des Kegelzelt

  •  Stabilität wird nur durch Zeltschnüre gewährleistet

 

Wurfzelt

Das Wurfzelt wird auch als Sekundenzelt oder Pop-Up Zelt bezeichnet. Das weist auch schon auf seine Haupteigenschaft hin: Das Gestänge ist bei dieser Zeltart direkt in die Zeltplane eingenäht und muss nicht gesteckt werden. Es besteht dabei zumeist aus bruchsicherem Fiberglas. Somit ist der Aufbau denkbar einfach: Das Zelt wird von seiner Verpackung befreit und mehr oder weniger hoch in die Luft geworfen – dabei entfaltet es sich im Idealfall zu seiner vorgesehen Form. Anschließend werden die ebenfalls vormontierten Zeltschnüre in der Erde fixiert. Das Wurfzelt besteht in der Regel nur aus der Außenhülle – das macht diese Zeltart preiswert, die Nutzbarkeit für kalte und regnerische Regionen ist jedoch nicht gegeben. Das gleiche gilt für Wind, denn die Konstruktionsweise sorgt nicht eben für große Stabilität.

So einfach der Aufbau ist, so kompliziert gestaltet sich leider der Abbau. Die ursprüngliche Verpackungsform wieder herzustellen erfordert etwas Übung – und das eingenähte Gestänge darf dabei keinesfalls geknickt werden. Die Folge davon ist auch, dass Wurzelte in verpackter Form ein nicht unbedingt platzsparendes Packmaß aufweisen. Für Flugreisen ist es daher nicht geeignet.

Das Wurfzelt ist mithin ein Zelt für erstmalige Zeltausflüge in sommerliche Gefilde. Auch für Kinder und Jugendliche ist es gut geeignet.

Preis: ab 50,- €, z.B. Wurfzelt bei Sportscheck hier bei Sportscheck – das Zelt ist aktuell preisreduziert!

Die Vorteile des Wurfzelts:

  • Schneller Aufbau
  • Günstiger Anschaffungspreis
  • Geringes Eigengewicht

Die Nachteile des Wurfzelts

  • Großes Packmaß
  • Geringe Stabilität

Kuppelzelt / Igluzelt

Das Kuppelzelt ist ein gutes Allroundzelt. Die Stangen überkreuzen sich am höchsten Punkt des Zelts – die Konstruktion bringt daher eine gewisse Stabilität mit. Abspannschnüre sind dennoch unverzichtbar, um das Zelt in Form zu halten. Bei geringem Eigengewicht bietet das Kuppelzelt eine große Grundfläche, die zumeist durch eine Vorzeltkonstruktion noch erweitert wird. Zusammengelegt ergibt sich ein geringes Packmaß – das Kuppelzelt kann somit auch bei Flugreisen mitgeführt werden. Üblicherweise verfügt das Kuppelzelt über 2 Eingänge – das sorgt in warmen Nächten für eine angenehme Durchlüftung. Gleichzeitig bietet das Innenzelt Schutz vor Insekten. Nachteil von Kuppelzelten ist das meist höhere Gewicht – bei Trekking- oder Radtouren ein absolutes Ausschlusskriterium. Außerdem sind Auf- und Abbau mit einem gewissen Aufwand verbunden – wenn Sie eine Tour mit täglichem Standortwechsel planen, sollten Sie von dieser Zeltart daher eher Abstand nehmen.

Preis: Kuppelzelt (2015) von Salewa z.B. Kuppelzelt bei Sportscheck Kuppelzelt bei Sportscheck bei Sportscheck ab 300,- € – das Zelt ist aktuell preisreduziert!

Die Vorteile des Kuppelzelts

  • Hohe Stabilität
  • Große Grundfläche
  • Geringes Packmaß
  • Innenzelt als Insektenschutz

Die Nachteile des Kuppelzelts

  • Hohes Gewicht
  • Aufwändiger Auf- und Abbau

Tunnelzelt

Die Konstruktion des Tunnelzelt beruht auf mehreren parallel gestellten Gestängebögen. Daraus ergibt sich eine längliche Zeltform, die anfällig für Seitenwinde ist. Die Windrichtung muss daher beim Aufbau unbedingt berücksichtigt werden. Im Gegensatz zu Kuppelzelten ist das Tunnelzelt allerdings nicht selbsttragend, sondern muss durch die Abspannung aufrecht gehalten werden. Für harten, felsigen oder gar eisigen Untergrund ist das Tunnelzelt daher nur bedingt geeignet. Neben Heringen sollten für den Fall der Fälle auch Zeltnägel mitgeführt werden, die eine Fixierung der Zeltschnüre in hartem Untergrund erlauben. Je nach Größe besteht das Tunnelzelt aus zwei oder mehr Bögen sowie Innen- und Außenzelt, die jedoch meist miteinander verbunden sind. Der Aufbau geht daher üblicherweise schneller vonstatten als bei einem Kuppelzelt. Das Tunnelzelt hat die beste Raumnutzung im Verhältnis zu Eigengewicht und Packmaß. Die geringe Höhe des Tunnelzelts macht es jedoch zu einem reinen Schlafzelt. Für Trekking- oder Radtouren ist das Tunnelzelt bestens geeignet, aber auch für den Familienurlaub ist ein Tunnelzelt entsprechender Größe durchaus tauglich.

Preis: Vaude-Kuppelzelt, z.B. Tunnelzelt bei Sportscheck hier bei Sportscheck ab 300,- € – das Zelt ist aktuell preisreduziert!

Die Vorteile des Tunnelzelt

  • Geringes Packmaß
  • Geringes Eigengewicht
  • Sehr gute Raumnutzung

Die Nachteile des Tunnelzelt

  • Verringerte Stabilität erfordert gründliches Abspannen
  • Geringe Raumhöhe
  • Verhältnismäßig hoher Aufwand für Auf- und Abbau
  • Windanfällig bei wechselnder Windrichtung

Geodätzelt

Wer es ernst meint und nicht nur zum Zelten im Sommer nach Italien fährt, der greift zum Geodätzelt. Das Geodätzelt trotzt Wind und Wetter mit maximaler Stabilität durch die spezielle Art der Stangenüberkreuzung, die namensgebend für diese Zeltbauweise ist. Mindestens 4 Zeltstangen, die entsprechend an 8 oder mehr Punkten den Boden berühren, sorgen für die typische, kantig anmutende Form der Grundfläche. Das Geodätzelt ist die erste Wahl, wenn Sie expeditionsartige Touren planen und auch mit widrigen Wetterbedingungen rechnen. Das Geodätzelt ist grundsätzlich selbsttragend, die volle Stabilität wird aber erst durch die Zeltschnüre erreicht.

Preis: Mountain Hardware Geodätzelt, z.B. Geodätzelt bei Sportscheck hier bei Sportscheck ab 800,- € – das Zelt ist aktuell preisreduziert!

Die Vorteile des Geodätzelt

  • Extreme Stabilität gegenüber Wind, Regen und Schneelasten
  • Geräumiger Innenraum

Die Nachteile des Geodätzelt

  • Recht hohes Eigengewicht durch mehr Zeltstangen

 

Fazit: Das Tunnelzelt ist der beste Allrounder – durch sehr gute Raumnutzung, geringes Packmaß und vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Stilsicherheit beweisen Sie jedoch mit dem Geodätzelt.

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